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Orientierungs-Wochenende
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Stand: 18. Juli 2014
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Seit unseren ersten Überlegungen können wir sagen, das Projekt ist lebbar. Wir hatten bis heute
mehrere Übernachtungsgäste an verschiedenen Wochenenden in unseren WG-Räumen als Gäste.
Diese Räume stehen zurzeit nicht zur Verfügung und waren für diesen Zweck auch nur ein Notbehelf.
Uns fehlte ein "weicher Raum" als Rückzugsmöglichkeit für unseren jeweiligen Gast.
Es hat sich außerdem gezeigt, dass die Orientierungswoche besser zum Ende als während des
Klinikaufenthaltes erfolgen sollte. Der institutionelle Rahmen der Klinik erschwert die Organisation des
Aufenthaltes sowie verbindliche Absprachen. Zudem ist die Finanzierung bis heute unklar. Weder die Gäste
noch KLuW können die Kosten alleine stemmen.
Selbst wenn die Räumlichkeiten vorhanden, die Organisation verbessert und die Finanzierung geklärt wären,
fehlt es uns momentan an ausreichenden Mitstreitern, um das Projekt durchzuführen.
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Stand: Mai 2012
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Wir laden einen Psychosepatienten aus der LWL-Klinik
Aplerbeck ein, seinen Wochenendurlaub als Gast bei uns zu
verbringen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, was wir zum
Wohlfühlen brauchen.
Selbsthilfe heißt für uns auch Begegnung in Augenhöhe mit
Herzenswärme. Und Dabeisein ist viel, im Miteinander geht es
einfacher.
Wir sind ein Selbsthilfeprojekt von psychisch Erfahrenen,
und wollen unsere Erfahrungen weitergeben. In der Kunst sind
wir Zuhause, und suchen Gleichgesinnte. Unser Angebot von 4
Modulen an 4 Wochenenden wollen wir erst mal erproben. Wenn
das funktioniert, und wir danach einen Kostenträger finden,
wollen wir ein ständiges Angebot daraus machen.
Unser Angebot:
Bei uns im KLuW und in der Geier-WG laufen am Wochenende
eine ganze Reihe von Aktivitäten:
gemeinsames Frühstück, Künstlertreff, Nordstadtrunde, Skat,
Pokern, Musik, lecker Essen, Kräuter und Tabak verarbeiten,
Kuchen backen, Mal- und Tonarbeiten. Daran kann sich der
Gast beteiligen, soweit es ihn interessiert. Darüber hinaus
stehen verschiedene Leute für Gespräche mit dem Gast zur
Verfügung, z. B. über Alltagsbewältigung, Finanzen,
Medikamente und andere Behandlungsformen, Sinnbedeutung im
Leben, Arbeiten als Künstler. Wir haben Zeit für unsere
Gäste und auch für uns selbst. Unser Interesse bestimmt das
Angebot, sowohl für den Gast als auch für uns.
Wir haben 4 Module, die wir an 4 Wochenenden durchführen:
Kennenlernen
Ins Gespräch kommen
Mitmachen
Perspektiven finden
Übernachtung bei uns ist möglich, aber nicht notwendig. Für
Verpflegung und sonstige Unkosten benötigen wir einen Obolus
von mindestens 20 Euro pro Wochenende.
Auflösung von Isolation und Einsamkeit durch Aktivität und
Miteinander ist uns am Ende das Wichtigste.
Unsere Philosophie:
Psychose ist für uns nicht ein Todesurteil, sondern wir
lernen damit zu leben, und entwickeln daraus für uns einen
Lebensstil. Die Dinge, die zu lösen sind, lösen wir,
akzeptieren aber auch, dass bestimmte Dinge nicht mehr
gehen. Wir haben dafür zu sorgen, dass wir uns nicht über-
oder unterfordern. Wir fühlen uns gut, wenn wir unseren Tag
sinnvoll gestalten, und Freude, Spaß sowie Ergebnisse haben.
Uns geht es gut, wenn wir uns gegenseitig bereichern und
unsere Energien fließen. Sind wir blockiert, wissen wir,
dass wir was ändern müssen. Wir freuen uns, wenn unsere Ideen
Wirklichkeit werden.
Die Idee für Orientierungswochenenden kommt aus unserer
Soteria-Arbeitsgruppe. Diese hatte sich eingehend mit dem
Soteria Gedanken befasst, der einen alternativen Umgang mit
Psychosen beinhaltet. Wir können keine Rundumversorgung und
auch keine Akutversorgung machen, dafür sind wir zu klein.
Aber ein Nachsorgeangebot erscheint uns interessant und
realisierbar zu sein. Gäste, die bei uns verweilen, fühlen
sich hier wohl.
In unseren Lebensraum spiegelt sich unser Leben wieder.
Künstlerisches Chaos, aber gut strukturiert und voller
Widersprüche. Das ist das Leben, das uns ausmacht.
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