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zur Chronik
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Text des Monats
Die Schweinenasen von Aldebaran-d3
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Es handelt sich bei diesen Außerirdischen um eine mittelalte intelligente Tierart. Sie existiert seit 12 Millionen
Jahren und hat die stabile Phase ihrer Entwicklung bereits erreicht. Arbeiten tun diese Wesen schon seit
Jahrmillionen nicht mehr, obwohl sie sich nach wie vor sicherheitshalber selbst in den lebensnotwendigen
Tätigkeiten üben. Nur für den Fall, dass ihre automatisierten Produktionssysteme mal ausfallen.
Sie waren wie wir auch mal nackig, haben aber ihr Fell wieder entwickelt, weil sie sich ohnehin hauptsächlich in
klimatisierten Räumlichkeiten aufhalten, und ein Wechseln von Kleidung von daher unnötig ist. Ein Fell ist zudem
praktisch und angenehm zu tragen.
Ihre Evolution führte auch dahin, dass sie im Laufe der letzten Jahrmillionen deutlich kleiner wurden. z.Z.
erreichen sie nur noch eine Körpergröße von 50 bis 80 cm. Das liegt vermutlich auch daran, dass sie auf dem
relativ kleinen dritten Mond des Jupiterähnlichen Planeten Alderaban-d3 leben.
Einstmals am Anfang ihrer Entwicklung waren sie vermutlich viel größer und hatten ein Gehirn in etwa so groß
wie unseres. Aber in ihrer weiteren Evolution ist es nach und nach wieder kleiner geworden. Einerseits durch
die einfachen Lebensbedingungen inmitten ihrer hochtechnisierten und automatisierten Zivilisation, aber auch
durch eine enorme Effektivitätssteigerung ihrer neuronalen Verschaltung in den letzten 9 Millionen Jahren.
Nur ihre Nasen haben ihre ursprüngliche Größe behalten, während Körper und Gehirn allmählich kleiner geworden
sind. Vermutlich ist sie nach wie vor das entscheidende Organ, wenn es um das Testen der Qualität von
Nahrungsmitteln und um die Auswahl des richtigen Sexualpartners geht.
Sie selbst nennen sich "Freunde des kleinen Mondes" und kümmern sich liebevoll um ihr Ökosystem und alle
Geschöpfe ihres kleinen Mondes. Ansonsten beschäftigen sie sich meistens mit Fell- und Beziehungspflege. Ihre
Sprache ist für uns Menschen leider kaum erlernbar, da ihre Denkweise und Philosophie über die Jahrmillionen
immer spezieller wurde und immer tiefer in die Geheimnisse des Geisteslebens eingedrungen ist, wo wir nicht
mithalten können.
Ihre kurzen Arme und Beine erklären sich einerseits aus dem Umstand, das sie nicht arbeiten müssen, aber
auch weil die Schwerkraft ihres Mondes nur 1/5 unserer Schwerkraft erreicht und sie sich eher hopsend und
springend fortbewegen. Ein besonderes Schauspiel ist es, ihnen bei ihrem wichtigsten Sport, dem "Mondball",
zuzusehen. Die Spieler färben dafür ihr Fell in den jeweiligen Vereinsfarben ein, und viele Zuschauer natürlich
auch.
(Tobias Jeckenburger)
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