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zur Chronik
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Text des Monats
Was macht Trump?
Wir fantasieren auch!
Wir malen uns aus, was passieren könnte.
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Wieso beschäftigt der uns so? Immerhin, bei einem Rüstungsetat von über 500 MRD $ im Jahr ist der
amerikanische Präsident natürlich potentiell entsprechend gefährlich. Wenn das jetzt ein impulsiver Verbrecher
geworden ist, macht man sich dann ja wohl Sorgen.
Hat er auch was Gutes? Die alte Elite macht ja nun nichts für den kleinen Mann, in den USA nicht, und soviel bei uns ja auch
nicht. Von daher ist er ja auch ein Hoffnungsträger für seine Wähler. Wahrscheinlich haut er aber am Ende auch seine Wähler
mit in die Pfanne, so wie das bei kriminellen Populisten üblich ist.
Er ist jetzt eine Woche im Amt, und legt ja ordentlich los. Bei anderen Politikern hofft man, dass die auch halten, was sie
versprochen haben. Meistens vergeblich. Bei Trump hoffen alle, dass er nicht tut was er versprochen hat, aber anscheinend
ebenfalls vergeblich. Der tut genau das, was er im Wahlkampf gesagt hat, und wir befürchten sogar eher noch viel mehr von
der Sorte.
Mexiko will die Mauer nicht bezahlen, aber Trump sagt, sie werdens am Ende dann doch. Derweil gehen die US-Steuerzahler
in Vorkasse. Was hat er für Druckmittel? Intel, Microsoft, Google und Facebook stehen Trump jetzt zur Verfügung. Über NSA
und CIA hat er jetzt unbeschränkten Zugriff auf die Daten dieser Welt. Sehr viel mehr noch. Mit der Kontrolle über
Prozessoren und Betriebssysteme und mit allen Informationen unserer kompletten Spuren im Internet hat er hier Möglichkeiten,
Cyberattacken zu starten, über die man noch staunen wird. Die Möglichkeiten sind da, und wie es aussieht, ist die kriminelle
Energie jetzt auch da, die bisher fehlte.
Make amerika great again. Wir haben noch fleißig der NSA geholfen, Daten über uns in Europa zu sammeln. Es ging ja um
Terrorabwehr, und die USA sind ja mit uns befreundet, dachten wir. Und wie siehts jetzt aus? Die EU will er ja am liebsten
zerstören, hat er gesagt. Die Daten bekommen wir nicht zurück. Die werden jetzt möglicherweise gnadenlos, wie Trump so ist,
gegen uns verwendet werden.
Ein totaler Wirtschaftskrieg mit den USA? Da haben wir inzwischen ganz schlechte Karten. Die NSA hat die ganze Zeit auch
Wirtschaftsspionage gemacht, zunächst ohne Folgen. Aber die USA hat jetzt alle Betriebsgeheimnisse von europäischen Firmen,
und wir haben da eher keinerlei entsprechende Kenntnisse über die Betriebsgeheimnisse amerikanischer Firmen. Die können jetzt
ohne uns, wir aber nicht ohne Intel, Microsoft und Google. Selbst das GPS kann so verschlüsselt werden, dass alle GPS haben,
nur Europa nicht.
Das kann noch weitergehen. Militärisch haben wir in der EU jetzt ohne England ziemlich wenig zu bieten. Die paar
französischen Atomwaffen werden keine ausreichende Abschreckung sein. Im Prinzip müssen wir mögliche Cyberattacken und
Wirtschaftskrieg seitens der USA ohne Gegenwehr über uns ergehen lassen. Trump könnte uns sogar zwingen, uns einen
uneingeschränkten Drohnenkrieg in Europa gefallen zu lassen, wie das Obama in der arabischen Welt schon getan hat.
Dann könnte die USA hier jeden abballern, der ihr aus irgendwelchen Gründen nicht passt, seien es religiöse, politische
oder wirtschaftliche Gründe. Die Daten, wer das sein könnte, die liegen zur Zeit auf jeden Fall schon vor, die sind in
den letzten 10 Jahren wohl komplett eingesammelt worden. Und sind nicht wieder aus der Welt zu schaffen.
Wie war das noch mit der alten Nato? Die freie Welt, mit Demokratie und außerordentlicher Menschlichkeit, war hier das
Credo der guten Seite auf dieser Welt. Was Trump wohl am meisten hasst, das sind Schwächlinge, die auch noch vom Staat
versorgt und gefördert werden. Was hält er von Pluralität und Demokratie? Vielleicht ja auch nichts. Wo ist da noch eine
Grundlage für die Nato? Ein neues Bündnis gegen Europa kommt möglicherweise auf uns zu. Russland und China könnten mehr
gemeinsame Nenner mit Trump haben als wir.
Er ist menschenverachtend, seine Menschenverachtung drückt sich schon in der Körpersprache aus. Er ist für alle eine
Bedrohung, die ihm nicht in den Kram passen. Und da ist er noch stolz drauf.
"In unser Land sollen nur Leute kommen, die unser Land lieben". Eigentlich eine gute Idee. Könnte man übernehmen, aber
ich fürchte dann doch, dass er nur die Leute herein lässt, die er liebt. Kann er das überhaupt unterscheiden? Die meisten
Wirtschaftsflüchtlinge lieben wohl Amerika, und werden nicht mehr hereinkommen bzw. werden jetzt wieder ausgewiesen.
Und was machen wir? Tabak anbauen, zur Entschärfung wirtschaftlicher Folgen, rückt bei uns wieder in den Bereich konkreter
Möglichkeiten.
(T.J/H.W)
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