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zur Chronik
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Text des Monats
Die Achtsamkeitsregeln des rationalen Argumentierens
Eine Empfehlung des Hans Albert Instituts
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Sei bescheiden!
Jeder Mensch unterliegt kognitiven Verzerrungen und ist anfällig für Irrtümer - auch du und ich.
Sei kritisch!
Jedes Wissen ist vorläufig und muss sich strengen Prüfungen unterziehen, um sich zu bewähren.
Beleuchte Aussagen auf ihre Widerspruchsfreiheit, Kritisierbarkeit und empirische Qualität.
Sei offen!
Andere Ansichten helfen uns dabei, unser eigenes Denken zu erweitern. Verstehe ehrlich gemeinte Kritik daher nicht als Belästigung,
sondern als Geschenk, das dir dabei helfen kann, dich von deinen Irrtümern zu befreien.
Sei unvoreingenommen!
Ob eine Aussage richtig oder falsch ist, hängt nicht davon ab, wer sie äußert. Eine dir im höchsten Maße unsympathische Person
kann richtige Argumente vorbringen und eine dir sympathische Person mit ihren Argumenten völlig daneben liegen.
Sei nachsichtig!
Für niemanden ist es einfach, rational zu sein. Vermutlich würdest auch du irrational argumentieren, wenn du ähnliche
Erfahrungen gemacht hättest wie diejenigen, die du nun kritisierst.
Sei engagiert!
Eine rationale Politik ist nur in einer offenen Gesellschaft möglich. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, sie gegen ihre
totalitären Feinde zu verteildigen.
Sei wohlwollend!
Ein produktiver Austausch der Ideen ist nur dann möglich, wenn wir unsere Gesprächspartner ernst nehmen. Versuche, die Ideen
Andersdenkender zunächst einmal bestmöglich zu verstehen, bevor du sie kritisierst.
Sei entspannt!
Nicht alles im Leben richtet sich nach rationalen Maßstäben. Manchmal muss man alle Fünfe gerade sein lassen, obwohl die Mathematik
etwas anderes verlangt. Wichtig ist jedoch, auf Rationalität überall dort zu pochen, wo etwas auf dem Spiel steht - vor allem
in der Politik.
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